Unbehandelte Schlafapnoe - 6 gefährliche Folgen | Inspire

Unbehandelt hat Obstruktive Schlafapnoe 6 gefährliche Folgen

Wussten Sie, dass Obstruktive Schlafapnoe (OSA) und Diabetes Typ-2 häufig zusammenhängen? Und das ist bei weitem nicht die einzige mögliche Folge des Schlafapnoe-Syndroms (SAS) - dem Beschwerdebild, welches durch die nächtlichen Atemaussetzer verursacht wird. Leiden Sie vielleicht seit langer Zeit an Bluthochdruck (Hypertonie) und haben Schwierigkeiten, diesen mit Medikamenten richtig einzustellen und erfolgreich zu behandeln? Auch dahinter könnte eine unbehandelte Schlafapnoe stecken. Lernen Sie mehr über die kardiovaskulären Risiken, mögliche Behandlungsformen und weitere Folgeerkrankungen einer OSA. 



Die Risiken umfassen langfristig, neben dem Entstehen einer handfesten Depression, auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf weitere Folgeerkrankungen und kardiovaskuläre Komplikationen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Atemaussetzer im Schlaf sind eine große Belastung und ein enormes Risiko für das kardiovaskuläre System. Zumindest dann, wenn die Schlafstörung bzw. schlafbezogene Atmungsstörung nicht behandelt wird. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, das Risiko auf die 6 häufisten Folgeerkrankungen und Begleiterscheinungen eines unbhenadelten Schlafapnoe-Syndroms zu reduzieren. Goldstandard der Behandlung ist dabei die CPAP-Maske. 


Betroffene und ihre Partner/in und Angehörigen wissen oft gar nicht, welche schwerwiegenden Auswirkungen und Folgen eine unbehandelte Schlafapnoe für Gehirn, Blutgefäße, Herz und weitere Organe haben kann. Zunächst bemerken sie an sich selbst nur die typischen Anzeichen einer Schlafapnoe, nämlich dass sie tagsüber ständig müde sind, Konzentration und Leistungsfähigkeit lassen nach. Und das, obwohl sie scheinbar genug Schlaf bekommen haben. Denn die nächtlichen Aufwach- und Stressreaktionen bemerken sie selbst oft gar nicht. Bettpartner/in oder andere Angehörige bemerken zunächst vor allem das laute Schnarchen und die nächtlichen Atemaussetzer. Zumeist wird die Krankheit deshalb vielleicht als lästig, aber eher harmlos empfunden. Dahinter Risiken wie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf Folgeerkrankungen wie einen Typ-2 Diabetes, Schlaganfall oder Herzinfarkt zu vermuten, liegt oft nicht nahe. Deshalb bleibt eine Schlafapnoe immer noch zu häufig unentdeckt oder unbehandelt. Die Betroffenen nehmen die gefährliche Krankheit nicht ernst genug und nehmen den Weg ins Schlaflabor nur ungerne auf sich. Die Standardtherapie mit der CPAP-Maske wirkt auf viele eher abschreckend. Aber ein genauerer Blick auf das Krankheitsbild des Schlafapnoe-Syndroms macht deutlich, wieso es so wichtig ist, diesen Schritt zu gehen. Im schlimmsten Fall endet eine Schlafapnoe nämlich tödlich. Und schon die allseits bekannten Folgen wie Tagesmüdigkeit, bis hin zu Sekundenschlaf, sowie lautes Schnarchen und Atemaussetzer mindern die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen bereits erheblich. 


Diese 6 häufigen Folgeerkrankungen der Schafapnoe werden unterschätzt

Menschen mit unbehandelter Schlafapnoe leben gefährlich – und wissen oft nicht um die möglichen Risiken und Folgeerkrankungen, welche die Atemaussetzer mit sich bringen können. Egal, ob zentral oder obstruktiv, wobei das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom mit Abstand die häufigste und gefährlichere Form ist, während die zentrale Variante häufig eher harmlos ist und nicht behandelt werden muss.

Die Obstruktive Schlafapnoe hat vor allem 6 häufige und gefährliche Folgeerkrankungen im Gepäck:

  1. Tagesmüdigkeit, bis hin zu gefährlichem Sekundenschlaf (erhöht das Unfallrisiko am Steuer und für Arbeitsunfälle)
  2. Herzkrankheiten - Herzinsuffizienz und Herzinfarkt werden begünstigt. Studien zeigen, dass bis zu 76% der Menschen mit stabiler Herzinsuffizienz auch eine Schlafapnoe haben (17)
  3. Schlaganfall - mehrere Studien untersuchten bereits den Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle. Eine Studie untersuchte dafür Menschen, bei denen ein Schlaganfall erst kurze Zeit zurücklag. 70% der untersuchten Patienten litten auch an einer Schlafapnoe (18)
  4. Bluthochdruck (Hypertonie) - 83% der Menschen mit medikamentenresistentem Bluthochdruck haben auch eine Schlafapnoe (19). Außerdem leidet jeder dritte Patient mit Bluthochdruck auch an einer Schlafapnoe (20)
  5. Typ-2 Diabetes - knapp 50% der Patienten mit Typ-2-Diabetes leiden auch an einer Schlafapnoe (21)
  6. Depressionen - die sog. "HypnoLaus"-Studie belegt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und schwerer Depression(22) 

Es liegt nicht nahe, hinter lautem Schnarchen, dem Hauptsymptom einer OSA, eine gefährliche Erkrankung zu vermuten, die weitreichende Folgen für Gehirn und kardiovaskuläre System haben kann. Und auch die chronische Tagesmüdigkeit – das zweite Leitsymptom einer Schlafapnoe – ertragen manche Betroffene erstaunlich lange, ohne einen Arzt aufzusuchen. Der Leidensdruck ist oft schon ziemlich groß, wenn Partienten mit Schlafapnoe-Syndrom endlich realisieren, dass sie ärztliche Hilfe brauchen. Und dementsprechend weit fortgeschritten sind häufig auch die Folgeerkrankungen. Dabei ist gerade beim Schlafapnoe-Syndrom eine frühe Diagnose wichtig und reduziert das Risiko gefährlicher Folgeerkrankungen gravierend.

Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser. Eine adäquate Behandlung verbessert nicht nur die Lebensqualität, sie reduziert auch die teils gefährlichen Risiken & Folgen. Schieben Sie den Arztbesuch also nicht auf die lange Bank, wenn Sie tagsüber ständig müde sind und/oder laut schnarchen. Oft bemerkt auch der/die Partner/in, dass die Atmung im Schlaf nicht regelmäßig ist und es zu Schreckreaktionen durch die nächtlichen Atemaussetzer kommt. Nehmen Sie das bitte ernst.

Betroffene selbst bemerken die Atemaussetzer in der Nacht meistens gar nicht, weil die Weckreaktion unterbewusst abläuft. An sich selbst bemerken Schlafapnoe-Patienten vor allem erste Anzeichen wie die ständige Tagesmüdigkeit trotz ausreichend Schlaf, Konzentrationsprobleme und eventuell Kopfschmerzen am Morgen. Auch Potenzprobleme können mit der Zeit auftreten. Häufig wissen die Betroffenen also gar nicht, warum sie tagsüber ständig müde sind.

Wenn also zwei Dinge zusammenkommen, nämlich der Hinweis des Partners oder der Partner/in auf starkes Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer, während man an sich selbst Symptome bemerkt wie starke Tagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme, schnelle Erschöpfung durch alltägliche Dinge wie Einkaufen und Bettbeziehen, sowie eventuell Stimmungsschwankungen ohne erkennbare Ursache (also trotz ausreichend Schlaf), dann sollte man sich zur Untersuchung und möglichen Diagnose einer Schlafapnoe ins Schlaflabor begeben. 

Die nächtlichen Atemaussetzer haben sonst weitreichende Folgen und sind mit erheblichen Risiken verbunden.(1) Die Obstruktive Schlafapnoe kann unterschiedliche Erkrankungen nach sich ziehen, die nicht nur die Lebensqualität schmälern, sondern auch die Lebenszeit um Jahre verkürzen können. Auch Ihr Partner oder Ihre Partner/in wird es Ihnen Danken, wenn Sie lautes Schnarchen untersuchen und behandeln lassen. Selbst dann, wenn es sich vielleicht nur um harmloses Schnarchen handelt.


Auf einen Blick: Risiken & Folgeerkrankungen bei Schlafapnoe

  • Tagesmüdigkeit über den gesamten Tag - trotz genug Schlaf
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Depression
  • Typ-2-Diabetes
  • Hoher Blutdruck
  • Erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfall
  • Sekundenschlaf – besonders gefährlich beim Autofahren und Arbeiten an schweren Maschinen
  • Das laute Schnarchen und die Atemaussetzer stören auch den Schlaf des Partners oder der Partnerin. Das belastet auf Dauer die Beziehung

Gute Nachrichten - Schlafapnoe ist behandelbar


Abbildung 1: Signifikante Reduktion von Apnoe-Hypopnoe-Ereignissen

Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten für Schlafapnoe. Standard-Therapie ist in Deutschland die CPAP-Maske. Doch hier kommt es bei einigen Patienten zu Unverträglichkeiten und weiteren Nebenwirkungen, welche die CPAP-Therapie mit sich bringen kann. In einer großen Studie, an der fast 3.000 Patienten mit Obstruktiver Schlafapnoe (und koronarer Herzkrankheit) teilnahmen, wurde außerdem festgestellt, dass kein Schutzeffekt der CPAP-Therapie mit Blick auf das Herzrisiko zu erkennen war. Viele Patienten sehen sich wegen der Nebenwirkungen nach Alternativen um, sofern der behandelnde Arzt eine CPAP-Unverträglichkeit festgestellt hat, oder die Therapie aus anderen Gründen scheitert. Denn sie führt nur zum Erfolg, wenn die Maske ein Leben lang getragen wird, Nacht für Nacht. Doch auf Grund der diversen möglichen Probleme & Nebenwirkungen verschwindet das Gerät bei vielen Betroffenen irgendwann in der Abstellkammer, oder sie tragen es nicht regelmäßig im Schlaf. Es gibt auch immer wieder Fälle, in denen Betroffene die Maske im Schlaf unbewusst absetzen oder das Beatmungsgerät abstellen. Alternative Therapien wie der Zungenschrittmacher sind ebenfalls in der Lage, den AHI, also die nächtlichen Atemaussetzer, deutlich zu reduzieren (siehe Grafik, aus der STAR Studie). Auch die Tagesmüdigkeit, das Schnarchen und der Sauerstoffmangel im Blut können deutlich reduziert werden. Und das ganz ohne Maske und Beatmungsgerät


Schlafapnoe sollte auf jeden Fall behandelt werden - aber wie?

Wie tödlich ist eine unbehandelte Schlafapnoe?

Hierzu gibt es verschiedenste Studien. Fest steht, dass die Sterblichkeit bei Betroffenen mit mittlerer bis schwerer Schlafapnoe deutlich erhöht ist. Vor allem die sog. Apolexie-Rate (Schlaganfall-Rate) steigt deutlich an, sowie das Risiko auf kardiovaskuläre Komplikationen mit möglicher Todesfolge. Einige Studien stellten ein bis zu vierfach erhöhtes Risiko auf einen Schlaganfall (Apolexie) bei Schlafapnoe-Patienten fest, verglichen mit Menschen ohne OSA.

So hat z.B. eine Kohortenstudie von Ärzten der Universität Toronto ergeben, dass ab einem AHI von >20 (also ab 20 Atemaussetzern pro Stunde) die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, vierfach erhöht ist. Und zwar innerhalb der nächsten vier Jahre. 

Eine weitere prospektive Studie mit mehr als 1.600 Teilnehmern (Lancet 365, 2005, 1046) untersuchte das Risiko, innerhalb der nächsten 10 Jahre ein nicht-tödliches kardiovaskuläres Problem wie einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Dieses Risiko wurde dann zwischen Personen mit normalen Schnarchen, mit leichterer Schlafapnoe, Betroffenen mit unbehandeltem schwerem Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom, und solchen mit schwerer OSA, die aber eine CPAP-Überdruckbeatmung erhielten, verglichen, 

Dabei wurde festgestellt, dass Betroffene mit unbehandelter Schlafapnoe ein um 3,2-fach erhöhtes Risiko auf einen nicht-tödlichen Schlaganfall oder Herzinfarkt aufwiesen als gesunde Menschen. Auch das Risiko auf ein tödliches kardiovaskuläres Ereignis war 2,9 mal höher. Die spanische Studie wies auch nach, dass die CPAP-Therapie das Risiko zwar vermindern, aber nicht auf ein normales Niveau senken konnte. 

Den direkten, kausalen Zusammenhang zwischen unbehandelter Schlafapnoe und Folgeerkrankungen durch das erhöhte kardiovaskuläre Risiko, untersuchte und begründete unter anderem eine Studie der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota. Sie basierte auf einer retrospektiven Analyse von Patienten mit plötzlichem Herztod, die an einer Obstruktiven Schlafapnoe litten. 112 Todesfälle flossen in diese Studie ein, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde. Hier wurde ein besonders interessanter Aspekt untersucht, welcher einen Zusammenhang zwischen OSA und einer erhöhten Sterblichkeit durch plötzlichen Herztod nahelegt. Die Tageszeit, zu der die Patienten starben. Bei gesunden Menschen ist das Risiko auf einen Herzinfarkt zwischen 00:00 Uhr und 06:00 Uhr morgens am geringsten. Bei Betroffenen mit OSA ist es zu dieser Tageszeit am höchsten. Zusätzlich wurde ein Zusammenhang zwischen AHI und Herzinfarkt-Risiko ermittelt. Je höher der Schweregrad der Schlafapnoe, desto höher das Risiko auf einen plötzlichen Herztod in der Nacht. Denn hier treten die gefährlichen Atemaussetzer auf, die ursächlich für die schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesundheit sind, die bis zum Tod führen können. Man geht heute davon aus, dass eine unbehandelte Schlafapnoe die Lebenserwartung im Schnitt um 10 Jahre verkürzt

Doch Herzinfarkt und Schlaganfall sind nicht die einzigen Folgen, welche auftreten können. Sie sind lediglich die tödlichsten. Schon vorher kann eine Schlafapnoe sich negativ auf die Lebensqualität von Betroffenen auswirken. Häufige Folgeerkrankungen sind Depressionen, Diabetes Typ-2 und das Leitsymptom, eine ständige Tagesmüdigkeit, welche Leistungsfähigkeit, Konzentration und zwischenmenschliche Beziehungen schwer belasten können. Diese Auswirkungen sind vor allem auf die Langzeitfolgen von schlechtem Schlaf und der ständigen Ausschüttung von Stresshormonen durch die nächtlichen Atemaussetzer zurückzuführen. 


Wieso Atemaussetzer im Schlaf so gefährlich sind

Mehr als 15 bis 30 Atemaussetzer pro Stunde ereignen sich bei mittelschwerer bis schwerer Schlafapnoe Nacht für Nacht im Schlaf. Wenn der Partner oder die Partnerin also auf Atemaussetzer im Schlaf hinweist, ist es häufig kein normales und ungefährliches Schnarchen mehr. In der Folge der nächtlichen Atemaussetzer bekommt der Körper nicht genug Sauerstoff. Er wird wiederholt mit Stresshormonen wie Kortisol und Adrenalin überflutet. Und die Architektur eines erholsamen Schlafs wird zerstört. Alle diese Folgen der OSA-bedingten Atemaussetzer bergen auf Dauer erhebliche Risiken für die Gesundheit.

Der Sauerstoffgehalt des Blutes sinkt in der Folge der nächtlichen Atemaussetzer ab. Das heißt: Der Körper wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Sauerstoff braucht jede einzelne Zelle vom Gehirn bis zu den Zehenspitzen, um Energie zu gewinnen und funktionieren zu können. Das Gehirn als Schaltzentrale unseres Körpers reagiert auf ein verringertes Sauerstoffangebot besonders empfindlich. Doch das sind nicht die einzigen Folgen und Risiken einer unbehandelten OSA.

 

Sauerstoffmangel richtet Schäden an

Auf Dauer kann der wiederholte Sauerstoffmangel im Körper bleibende Schäden anrichten und den Stoffwechsel durcheinanderbringen. So scheint die Hypoxie bei der Entwicklung eines Diabetes mellitus (Typ 2) als Folgeerkrankung einer Obstruktiven Schlafapnoe eine Rolle zu spielen. Das gesundheitsschädliche Potenzial ist wahrscheinlich erst ansatzweise bekannt, aber die Forscher sind dran.

 

Erholsamer Schlaf sieht anders aus

Hinzu kommt, dass die nächtlichen Atemaussetzer die Schlafarchitektur zerstören. Erholsamer Schlaf hat einen bestimmten Aufbau aus Schlafphasen unterschiedlicher Tiefe, die zum Teil von Träumen begleitet sind. In den Traumphasen werden die Erlebnisse des Tages emotional verarbeitet, was für unser psychisches Wohlbefinden von großer Bedeutung ist.

Darüber hinaus braucht der Körper Schlaf, um sich zu erholen. Das Gehirn, das Tag für Tag hochkomplexe Aufgaben erfüllen muss, wird über Nacht sozusagen neu sortiert und es legt Gelerntes „in Schubladen ab“. Die Gelenke und Muskeln müssen ausruhen. Und auch die übrigen Organe und Gewebe brauchen regelmäßige Pausen, um sich zu erholen. Das passiert normalerweise im Schlaf.

Bei Menschen, die an Obstruktiver oder zentraler Schlafapnoe leiden, büßt der Schlaf jedoch seinen Erholungswert ein. Jeder Atemaussetzer löst ein Weckreaktion aus, wovon der Schlafende meist gar nichts mitbekommt: Er schreckt zwar kurz auf und atmet tief durch, schläft dann aber gleich weiter, ohne richtig aufzuwachen. Trotzdem wird die Architektur eines gesunden Schlafs durch die wiederholten Weckreaktionen zerstört. Kein Wunder, dass Schlafapnoe-Patienten morgens gerädert aufwachen und tagsüber ständig müde sind.

 

Atemaussetzer sind Stress und bringen Hormonhaushalt durcheinander

Aber das ist längst nicht alles: Der ganze Körper leidet, wenn er nicht genug erholsamen Schlaf bekommt. In unserem Körper laufen unvorstellbar viele Stoffwechselprozesse ab, die wie Rädchen miteinander verzahnt sind und ineinandergreifen. Ständiges Schlafdefizit macht den Körper störanfällig. Wenn nur ein Rädchen aus dem Takt gerät, kann das weitreichende Folgen haben.

Besonders problematisch sind Verschiebungen im Hormonhaushalt, denn viele Vorgänge in unserem Körper werden durch hormonelle Regelkreise reguliert. Die nächtlichen Atemaussetzer sind für den Körper Stress. Bei jeder Weckreaktion schüttet er Stresshormone wie Kortisol und Adrenalin aus, die auf zahlreiche Stoffwechselprozesse Einfluss nehmen. Die Hormonausschüttung ist an sich sinnvoll, auf Dauer wird die allnächtliche Überflutung mit Stresshormonen aber zum Bumerang: Sie erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herzkreislauferkrankungen, durch die OSA-Patienten besonders gefährdet sind. 

Wachstumshormone, die vor allem im traumlosen Tiefschlafphasen freigesetzt werden, können bei Schlafapnoe infolge der veränderten Schlafarchitektur vermindert sein. Sie stehen vermutlich in Zusammenhang mit Erholungs- und Reparaturvorgängen von Zellen im Schlaf.


Auf einen Blick: Folgen der nächtlichen Atemaussetzer durch Obstruktive Schlafapnoe

  • Des Sauerstoffgehalt des Bluts nimmt ab, die Sauerstoffversorgung ist beeinträchtigt.
  • Jeder Atemaussetzer löst eine Weckreaktion aus. Dadurch wird die Schlafarchitektur zerstört, und der Schlaf verliert seine Erholsamkeit.
  • Die Atemaussetzer führen zu Stressreaktionen, bei denen Stresshormone ausgeschüttet werden. Das begünstigt OSA-Folgeerkrankungen.

Tagesmüdigkeit: Hauptsymptom der Obstruktiven Schlafapnoe

Von den diversen Folgeerscheinungen der Obstruktiven Schlafapnoe bemerken die Betroffenen selbst als erstes die chronische Tagesmüdigkeit. Die Bettpartner/in bemerken vor allem die Atemaussetzer im Schlaf, die noch zu oft mit harmlosen Scharchen verwechselt werden. Nahezu alle OSA-Patienten leiden darunter. Die Tagesmüdigkeit ist Folge der verschlechterten Sauerstoffversorgung sowie der gestörten Schlafarchitektur durch Atemaussetzer. Somit birgt eine unbehandelte Schlafapnoe zunächst das Risiko der verminderten Leistungsfähigkeit am Tag, bis hin zum gefährlichen Sekundenschlaf. Gerade die Stimmungstiefs durch den ungesunden Schlaf belasten auf Zeit auch die zwischenmenschlichen Beziehungen zu Partnern und Angehörigen. 

Obwohl sie doch viele Stunden geschlafen haben, fühlen sich Schlafapnoe-Patienten morgens keineswegs ausgeruht und erfrischt, sondern sie wachen wie gerädert auf. Vor allem in den Morgenstunden haben viele Patienten zudem mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Die Müdigkeit bleibt über den ganzen Tag hinweg und lässt sich nicht vertreiben. Bei schweren Formen des Schlafapnoe-Syndroms wächst sich die chronische Müdigkeit zu schweren Erschöpfungszuständen aus.

 

Einbrüche der Leistungsfähigkeit

Die Tagesmüdigkeit geht mit Einbußen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit einher. Viele Betroffene mit Schlafapnoe können sich schlecht konzentrieren, bei manchen Betroffenen lässt auch das Gedächtnis nach. Die körperliche Belastbarkeit nimmt ebenfalls ab. Die Leistungseinbrüche können bei mittleren bis schwereren Formen der Obstruktiven Schlafapnoe dramatisch sein und beeinträchtigen sowohl das Berufsleben als auch das private Leben. Alltagstätigkeiten, die immer ganz leicht von der Hand gingen, werden plötzlich zur Herausforderung. Berufliche Probleme sind vorprogrammiert. Das kann so weit gehen, dass hochqualifizierte Menschen Gefahr laufen, ihren Job zu verlieren.


Mehr erfahren:

  • Erfahrungsbericht Ilona Mohr: „Ein neues Leben“
    Viele Jahre lang hatte Ilona Mohr tagsüber mit bleierner Müdigkeit zu kämpfen, bevor eine schwere Form der Obstruktiven Schlafapnoe festgestellt wird. Ein Behandlungsversuch mit Überdruckbeatmung scheitert, weil die Patientin unter der CPAP-Maske Panikattacken entwickelt. Ein Zungenschrittmacher schenkt ihr schließlich „ein neues Leben“. Ihre verloren geglaubte Energie kehrte zurück und sie kann heute das Leben mit ihrer Familie wieder in vollen Zügen genießen.
     

Nicht nur die Betroffenen leiden unter der plötzlich wegbrechenden Lebensqualität. Auch für die Familien ist die Obstruktive Schlafapnoe eine schlimme Erfahrung. Dabei stellt die Ungewissheit, was eigentlich los ist, eine zusätzliche Belastung dar.

Die Leidensgeschichte von OSA-Patienten ist oft lang. Viele schleppen sich monatelang mit ihren Beschwerden herum, bevor sie einen Arzt aufsuchen. Aber auch bei frühzeitigem Arztkontakt wird die Obstruktive Schlafapnoe nicht immer gleich erkannt. An alle, die unter chronischer Müdigkeit leiden und vielleicht auch noch laut schnarchen, deshalb der dringende Rat: Gehen Sie zeitnah zum Arzt und lassen Sie abklären, was dahintersteckt. Es besteht der Verdacht auf eine Obstruktive Schlafapnoe!


Kann tödlich enden: Sekundenschlaf am Steuer als Folge unbehandelter OSA

Besonders gefährlich sind Tagesmüdigkeit, Konzentrationsmangel und verlangsamtes Reaktionsvermögen beim Autofahren. Viele Betroffene kennen den gefürchteten Sekundenschlaf am Steuer aus eigener Erfahrung. Das Unfallrisiko im Straßenverkehr ist bei OSA sieben Mal höher als im Vergleich zu gesunden Menschen.(2) Menschen, die infolge der Schlafapnoe unter Tagesmüdigkeit leiden, sind also fahruntauglich.

Es kann also durchaus sein, dass die Diagnose Schlafapnoe bzw. Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom Folgen für den Führerschein bzw. die Fahrerlaubnis hat. Zumindest dann, wenn sie unbehandelt bleibt und die Tagesmüdigkeit fortbesteht.

Erstmals wurde die „unbehandelte/behandelte Schlafapnoe mit ausgeprägter Vigilanzbeeinträchtigung“ ende der neunziger Jahre in der Fahrerlaubnisverordnung erwähnt. Vigilanz ist der medizinische Fachausdruck für Wachheit und Aufmerksamkeit. Menschen mit messbarer Tagesschläfrigkeit dürfen laut der Fahrerlaubnisverordnung nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass es Lücken bei der Identifizierung betroffener Personen gibt. Es ist zu befürchten, dass viele nicht erkannte und damit unbehandelte Betroffene Auto fahren und auch sonst am Straßenverkehr teilnehmen.

Wird die Tagesmüdigkeit durch eine adäquate Behandlung der Schlafapnoe behoben, ist in der Regel die Fahrtauglichkeit wiederhergestellt. Das gilt auch für Personen wie Lkw-Fahrer und Omnibusfahrer, die von Berufs wegen ein Fahrzeug führen und Passagiere befördern. Gerade dann sollte man wirklich überprüfen lassen, ob das nächtliche Schnarchen wirklich harmlos ist, oder behandelt werden sollte.


Auf einen Blick: Tagesmüdigkeit durch Schlafapnoe als Kardinalssymptom

  • Fast alle OSA-Betroffenen leiden unter chronischer Tagesmüdigkeit, die immer Anlass für einen Arztbesuch sein sollte.
  • Die Tagesmüdigkeit ist damit zu erklären, dass die nächtlichen Atemaussetzer die Sauerstoffversorgung verschlechtern und die Schlafarchitektur stören.
  • Die chronische Tagesmüdigkeit geht mit – zum Teil dramatischen – Einbußen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit einher.
  • Besonders gefährlich sind Tagesmüdigkeit und Konzentrationsmangel im Straßenverkehr. Die Unfallhäufigkeit bei Schlafapnoe ist um den Faktor sieben erhöht

Tagsüber ständig müde? Dann ab zur Diagnose ins Schlaflabor

Depressionen als Folge der Schlafapnoe sind wie ein Grauschleier

Wenn man ständig müde ist und einfache Tätigkeiten als anstrengend erlebt, drückt das auf die Stimmung. Vor allem die Ungewissheit belastet viele Schlafapnoe-Patienten. Trotz genug Schlaf sind sie tagsüber ständig müde, haben Kopfschmerzen und die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit bricht ein. Und das ohne offensichtliche Ursache. Die angeschlagene Stimmung wirkt sich auch auf angehörige und den Partner oder die Partnerin aus. Beziehungsprobleme können die Folge sein, was wiederum ein Voranschreiten der Depression begünstigt. 

Viele von Obstruktiver Schlafapnoe betroffene Personen fühlen sich dem ganz normalen Alltag nicht mehr gewachsen und würden sich am liebsten im Bett verkriechen. Zu nichts können sie sich aufraffen, für nichts sind sie zu begeistern. Der Übergang zu einer handfesten Depression ist dann oft nur ein kleiner Schritt. Vor allem, da auch die Beziehung durch die Leistungstiefs belastet werden kann.

Auch Familie und Freunde bemerken die Wesensveränderung, aber es gelingt ihnen nicht, die Betroffenen aus ihrem Tief herauszuholen. Das ist typisch für eine Depression: Depressive Menschen sind in ihrer Stimmung gefangen und durch Aufmunterungen und gut gemeinte Angebote von außen nicht zu erreichen. Aus eigener Kraft können sich die Schlafapnoe-Patienten nicht aus der Depression befreien. Sie brauchen ärztliche Hilfe.

 

Eine Depression ist eine Krankheit

Eine Depression ist etwas anders als gelegentliche Stimmungstiefs. Eine Depression ist eine Erkrankung, die das ganze Leben mit einem Grauschleier überzieht. Die Betroffenen verlieren die Freude am Leben und fühlen sich leer. Das Interesse an anderen Menschen, an der Arbeit, an Hobbys erlischt. Mehr und mehr ziehen sich Menschen mit einer Depression aus dem Leben zurück.

Auch Müdigkeit und Konzentrationsmangel gehören zum Krankheitsbild der Depression – Symptome also, die auch für die obstruktive Schlafapnoe charakteristisch sind. Das Schlafbedürfnis ist bei Depressionen oft extrem, andererseits treten Schlafstörungen auf. Das ist besonders tückisch, wenn gleichzeitig eine OSA besteht, und trägt mit dazu bei, dass die Betroffenen Gefahr laufen, in eine Abwärtsspirale hinein zu geraten.

Denn Depressionen sind häufig eine Folge von Schlafstörungen, genauso wie Schlafstörungen häufig eine Begleiterscheinung von Depressionen sein können. Beide bedingen sich einander. Nicht nur die nachlassende Leistungsfähigkeit am Tag durch das Schlafapnoe-Syndrom, oder die ständige Tagesmüdigkeit, sowie die Erschöpfung, die sich disproportional zur erbrachten Leistung bzw. Energieaufwendung verhält, sind ursächlich für die Depression. Auch ein hormoneller Vorgang steckt dahinter - vor allem die Konsequenzen des unterbrochenen Schlafzyklus durch Atemaussetzer.

 

Warum eine Schlafapnoe die Depression begünstigt

Das Krankheitsbild des Obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms zeichnet sich vor allem durch die nächtlichen Atemaussetzer aus, die Folge anatomischer Fehlstellungen sein können, aber auch durch einen ungesunden Lebenswandel, allem voran Übergewicht, begünstigt werden. In jedem Fall kommt es durch die Atemstillstände in der Nacht zu permanenten Stressreaktionen im Körper. Der Schlafrythmus kommt aus dem Gleichgewicht, gerade die wichtigen Tiefschlafphasen und der REM-Schlaf werden unterbrochen. Denn der Körper weckt uns durch sein Stressprogramm, u.a. durch die Ausschüttung von Stresshormonen und Adrenalin, damit die Atmung wieder einsetzt. Von diesen nächtlichen Aufwachreaktionen, die sich dutzende Male pro Nacht wiederholen können, bekommen wir oft gar nichts mit. Doch die Folgen des gestörten Schlafes sind gravierend.

Ca. 80% aller Menschen mit Depressionen leiden auch an Schlafstörungen. Was zuerst da war, lässt sich oft nicht genau klären. Schlafstörungen können also Vorboten, Symptome, aber auch Ursache einer Depression sein. Auch eine Obstruktive Schlafapnoe kann durch Stress begünstigt werden. Zu den Schlafstörungen zählen übrigens nicht nur Einschlafprobleme, sondern auch das ständige Aufwachen in der Nacht, oder Schwierigkeiten beim Aufstehen am Morgen. Auch die sog. "HypnoLaus"-Studie setzte sich zuletzt mit dem Zusammenhang zwischen Depressionen und Schlafproblemen auseinander und untersuchte dafür 2.121 Probanden. Hierbei litten 49,9% der Männer und 23,4% der Frauen unter einer Obstruktiven Schlafapnoe und einer Depression(22)

Nervenbotenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin regeln auch unseren Wach- und Schlafzustand, aber auch den Gemütszustand. Gibt es in den zuständigen Nervenzentren Ausfälle aufgrund eines gestörten Schlafes und der vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen, kann dies verheerende Auswirkungen auf die Psyche haben.

Vor allem die Tiefschlafphasen sind durch Depressionen und die Atemaussetzer im Rahmen der Schlafapnoe gestört. Der Körper findet keine Entspannung mehr und auch die Regenerationsfähigkeit des Körpers und der Organe nimmt ab. Diese hängt nämlich unter anderem mit der Ausschüttung von Wachstumshormonen zusammen. Und diese werden wiederum nur in der Tiefschlafphase ausgeschüttet.

Der gestörte REM-Schlaf, indem wir auch Träumen, um die Eindrücke des Tages abzuspeichern, führt auch dazu, dass wir Erfahrungen aus unseren Tageserlebnissen nicht mehr richtig abspeichern können. Gedächtnislücken treten auf. Gleichzeitig werden gedankliche Konflikte und Probleme nicht mehr im Schlaf aufgelöst oder verarbeitet, damit sie aus unserem Alltagsbewusstsein verschwinden. Dies wirkt depressionsfördernd, denn besonders negative Erlebnisse werden nun gezielt am Tage hervorgerufen und sammeln sich im Gedächtnis. Die Gedanken drehen sich also Tag für Tag im Kreis. Da man in der Nacht keine Erlebnisse mehr verarbeiten und abspeichern kann, ist man vor allem tagsüber mit negativen Gedanken beschäftigt. Dies wiederum fördert Einschlafprobleme am Abend - ein Teufelskreis.

Die Folgen sind gravierend, nicht nur für die von Schlafapnoe betroffenen Personen selbst, sondern auch für ihr Umfeld. Zudem ist die Diagnose einer Depression bei Betroffenen mit Schlafapnoe schwierig, da viele Symptome bei beiden Krankheiten gleichzeitig auftreten

 

Ähnliche Symptome bzw. Folgen für die Psyche bei Depression und Schlafapnoe:
  • Antriebslosigkeit und abnehmende Leistungsfähigkeit

  • Konzentrationsstörungen und Gedankenkreisen

  • Erhöhtes Aggressionspotenzial, aufgrund einer gesteigerten Frustration (die Betroffenen wissen selbst nicht, worunter sie eigentlich leiden und reagieren empfindlich auf entsprechende Fragen oder gut gemeinte Ratschläge)

  • Gedächtnisstörungen

  • zunehmende (teils irrationale) Ängste

  • Betroffene ziehen sich zurück und verlieren Interesse an vorherigen Hobbies usw.

 

Ähnliche physische Symptome bzw. Folgen für den Körper bei Depression und Schlafapnoe:
  • Ein- und Durchschlafprobleme

  • Tagesmüdigkeit, bis hin zum Sekundenschlaf

  • verstärktes kardiovaskuläres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

  • Nachtschweiss

  • Erschöpfung, die kaum im Verhältnis zur vorangegangenen Anstrengung steht (das Bewältigen eines normalen Alltags wird schwer)

  • Mundtrockenheit

  • Schwindelgefühle

  • Kopfschmerzen (morgens)

  • Errektionsprobleme / Libidoverlust

 

Hohe Dunkelziffer

Die erhöhte Anfälligkeit der Schlafapnoe-Betroffenen für Depressionen gilt als sicher. Allerdings gibt es nur wenige systematische Studien zu der Frage, wie viele Betroffene unter Depressionen leiden. In einer schweizerisch-deutschen Studie erfüllte jeder fünfte OSA-Betroffene die Kriterien einer klinisch manifesten Depression.(3) In einer australischen Studie zeigten sogar bei zwei Drittel der erfassten Teilnehmer Depressionssymptome, die umso ausgeprägter waren, je schwerer die Obstruktive Schlafapnoe war.(4) Einige OSA-Betroffene hatten sogar Selbstmordgedanken. Frauen mit Schlafapnoe scheinen stärker gefährdet zu sein, eine Depression zu entwickeln.

Vor allem die negativen Folgen beim gleichzeitigen Vorliegen beider Erkrankungen sind durch einige Studien sehr gut belegt. Unter anderem gibt es eine Untersuchung des schlafmedizinischen Zentrums Nürnberg, nach welcher das gemeinsame Vorkommen von Obstruktiver Schlafapnoe und starken Depressionen bei fast 25% liegt. In diesen Fällen addieren sich die schädlichen Konsequenzen beider Krankheiten nicht nur, sondern sie potenzieren sich, weshalb es nachvollziehbar ist, warum Schlafapnoe-Betroffene mit zusätzlichen starken Depressionen häufig verzweifelt sind.


Auf einen Blick: Schlafapnoe und Depressionen

  • Schlafapnoe-Betroffene sind gefährdet, eine Depression zu entwickeln.
  • Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil aller Menschen mit Obstruktiver Schlafapnoe betroffen ist.
  • Durch eine Depression wird die Lebensqualität von Menschen mit Schlafapnoe weiter massiv verschlechtert.
  • Die Depression überzieht das ganze Leben mit einem Grauschleier. Sie führt zum Verlust der Lebensfreude, innerer Leere, Antriebsschwäche und Isolation.
  • Auch zwischenmenschliche Beziehungen werden stark belastet, was einen Teufelskreis auslöst, der wiederum die Depression verstärkt.

 

 


Ein gefährliches Duo: Schlafapnoe und Diabetes mellitus Typ 2

Eine enge Verbindung besteht auch zwischen Obstruktiver Schlafapnoe und Diabetes mellitus.(5-8) Beim Diabetes mellitus – im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt – befindet sich zu viel Zucker (Glukose) im Blut. Der Zucker greift die Innenwände der Blutgefäße an und kann so zu Schäden an unterschiedlichen Organen sowie den Nerven führen. Diabetes greift nicht nur die Nieren an, sondern geht zudem mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlafanfall und Augenschäden einher. Wie die Obstruktive Schlafapnoe, zählt auch der Diabetes zu den unterschätzten Krankheiten. Das gilt speziell für den Typ-2-Diabetes, der inzwischen eine Volkskrankheit ist.

Wie aber hängen Obstruktive Schlafapnoe und Typ-2-Diabetes zusammen? Tagesmüdigkeit und Depressionen als Folgen einer unbehandelten Schlafapnoe, das leuchtet sofort ein. Aber worin sollte das Bindeglied zwischen Obstruktiver Schlafapnoe und Typ 2 Diabetes bestehen? Verantwortlich hierfür sind vor allem die Stresshormone, die infolge der Atemaussetzer Nacht für Nacht in erhöhten Mengen freigesetzt werden.

 

Stressprogramm wird abgespult

Jeder Atemaussetzer versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, der daraufhin sein bewährtes Programm für Gefahrensituationen abspult: Stresshormone wie Kortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet, die unter anderem zu einem Anstieg des Blutzuckers führen. Das macht Sinn: Ist Gefahr im Verzug, braucht der Körper nämlich viel Energie, und Traubenzucker (Glukose) ist seine wichtigste Energiequelle.(9)

Deshalb werden – unter dem Einfluss der Stresshormone – Zuckerspeicher in der Leber geplündert und der mobilisierte Zucker gelangt ins Blut. Außerdem drosselt Adrenalin die Ausschüttung von Insulin, einem Hormon, das dafür sorgt, dass sich die Blutzuckerspiegel immer in einem begrenzten Normbereich bewegen.(10) Kortisol vermindert gleichzeitig die Wirksamkeit von Insulin.(10) Die Mobilisierung von Zuckerreserven bei ausgebremstem Insulin ermöglicht in akuten Stresssituationen einen deutlichen Anstieg des Blutzuckers, sodass der Körper schnell auf größere Mengen energiereicher Glukose zurückgreifen kann. So weit so gut.

 

Reduzierte Insulinempfindlichkeit

Wird jedoch infolge nächtlicher Atemaussetzer das körpereigene Stressprogramm immer wieder neu aktiviert, wirkt sich das negativ auf den Zuckerhaushalt aus. Dann kann der Blutzucker dauerhaft ansteigen, sodass ein Diabetes entsteht. Kortisol, das wie gesagt die Insulinwirkung dämpft, kann bei fortgesetztem Stress auf Dauer zu einer verminderten Insulinempfindlichkeit der Zellen führen.(10) Mediziner sprechen von peripherer Insulinresistenz. Eine periphere Insulinresistenz ist auch die Ursache des Typ-2-Diabetes: Vor dem Hintergrund einer genetischen Veranlagung führen Übergewicht und Bewegungsmangel dazu, dass die Zellen weniger insulinempfindlich werden, was dazu führt, dass die Blutzuckerspiegel dauerhaft ansteigen. Obstruktive Schlafapnoe und Typ-2-Diabetes sind also über die Insulinresistenz verlinkt.

Abschließend geklärt sind die Zusammenhänge allerdings noch nicht. Abgesehen von den Stresshormonen dürften noch andere Faktoren eine Rolle spielen: Auch Sauerstoffmangel treibt den Blutzucker in die Höhe und könnte an Entwicklung eines Diabetes mellitus beteiligt sein. Weiter ist belegt, dass allein schon ein Mangel an erholsamem Schlaf – ohne Atemaussetzer – das Diabetesrisiko erhöht. Und Schlafmangel regt offenbar den Appetit an(11), was Übergewicht und Typ-2-Diabetes begünstigen könnte.


Schwer therapierbarer Diabetes Typ 2: An Schlafapnoe denken!

Bei Typ-2-Diabetikern, die gleichzeitig an einer OSA leiden, ist es erfahrungsgemäß oft schwierig, den Blutzucker in den grünen Bereich zu bringen. Stresshormone, die infolge der Atemaussetzer Nacht für Nacht ausgeschüttet werden, stören die Therapie, weil sie den Blutzucker immer wieder nach oben treiben. Deshalb sollte man bei einem schwer kontrollierbaren Typ-2-Diabetes immer abklären, ob vielleicht eine OSA dahintersteckt.

Ähnliches gilt übrigens auch für Bluthochdruck. Bei vielen OSA-Betroffenen ist der Blutdruck zu hoch und lässt sich häufig mit den üblichen Medikamenten nicht zufriedenstellend behandeln. Wieder sind es die Stresshormone, die – diesmal mit ihrem Blutdruck steigernden Effekt – dazwischenfunken.


OSA plus Diabetes: hohes Risiko für Herz und Gefäße

Obstruktive Schlafapnoe und Typ-2-Diabetes sind ein gefährliches Duo. Die OSA begünstigt bzw. verschlechtert eine diabetische Stoffwechsellage. Und umgekehrt hat das Übergewicht, das für Typ-2-Diabetes typisch ist, negative Auswirkungen auf die Schlafapnoe. Bedrohlich ist die Kombination aus OSA und Diabetes aber vor allem deshalb, weil beide Erkrankungen das kardiovaskuläre Risiko in die Höhe treiben. Kardiovaskuläre Komplikationen sind auf eine beschleunigte Arteriosklerose – im Volksmund Arterienverkalkung – zurückzuführen. Herzinfarkt und Schlaganfall zählen dazu.

Der Typ-2-Diabetes ist allein schon mit einem massiv erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden, weil zu viel Zucker im Blut die Gefäßwände schädigt, sodass Fettkügelchen und andere Blutbestandteile eindringen können. Mit der Zeit werden Blutgefäße immer enger und können schließlich – wie im Fall eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls – ganz dicht machen.

Die Obstruktive Schlafapnoe erhöht das kardiovaskuläre Risiko ebenfalls, wie Sie noch im Detail erfahren werden. Treffen OSA und Diabetes zusammen, addieren sich die Risiken nicht nur, sie potenzieren sich. Ein deutlicher Anstieg des Herz- und Gefäßrisikos ist bereits im Stadium des Prädiabetes nachweisbar. In diesem Diabetes-Vorstadium ist der Zuckerhaushalt bereits gestört, die Blutzuckerwerte bewegen sich aber noch im grünen Bereich.

Oft ist zusätzlich der Blutdruck erhöht und auch die Blutfette sind ungünstig verändert. Menschen mit einem Prädiabetes bzw. einem manifesten Typ-2-Diabetes weisen also häufig ein ganzes Bündel von Risikofaktoren auf, die die Gesundheit von Herz und Gefäßen in Gefahr bringen. Mediziner sprechen von einem metabolischen Syndrom. Auch die Obstruktive Schlafapnoe ist dabei sehr häufig anzutreffen. Mehr als 50 Prozent aller Menschen mit metabolischem Syndrom sollen gleichzeitig an einer mittelschweren bis schweren Schlafapnoe leiden.(5)


Auf einen Blick: Schlafapnoe und Diabetes mellitus Typ-2

  • Typ-2-Diabetiker leiden oft an Obstruktiver Schlafapnoe. Das hängt damit zusammen, dass die meisten Typ-2-Diabetiker übergewichtig sind und ihr Rachenraum deshalb verengt sein kann. 
  • Umgekehrt zählt der Typ-2-Diabetes zu den Folgeerkrankungen einer Schlafapnoe. 
  • Die Stresshormone, die bei OSA infolge der nächtlichen Atemaussetzer in erhöhten Mengen freigesetzt werden, beeinflussen den Zuckerhaushalt und können zu einem dauerhaften Anstieg des Blutzuckers führen. Weitere Faktoren wie Sauerstoffmangel scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen.
  • Obstruktive Schlafapnoe und Typ-2-Diabetes sind ein gefährliches Duo, weil sie gemeinsam das kardiovaskuläre Risiko stark in die Höhe treiben. Beide Krankheiten sind allein schon mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden. Treffen OSA und Diabetes zusammen, potenziert sich das Risiko.
  • Das kardiovaskuläre Risiko ist bereits im Stadium des Prädiabetes erhöht, wenn der Zuckerstoffwechsel sich schon tendenziell verändert hat, die Blutzuckerwerte aber noch im Normbereich liegen.

Herzinfarkt und Schlaganfall - Schlafapnoe ist großes kardiovaskuläres Risiko

Zum Stressprogramm unseres Körpers gehören – neben dem Blutzuckeranstieg – auch Anstiege von Blutdruck und Herzschlag. Die Durchblutung wird angeregt, wenn der Körper Stresshormone wie Kortisol und Adrenalin ausschüttet, um den Körper optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Das Herz schlägt schneller, um das Blut effektiver durch die Gefäße zu pumpen, um eine erhöhte Nährstoffversorung zu gewährleisten. So ist er für Stress- bzw. Gefahrensituationen bestens gewappnet. Alle Muskeln sind angespannt und der Körper ist bereit für Kampf oder Flucht.

Diese stressbedingte verstärkte Aktivierung des zentralen Nervensystems nennt man Arousal. Man spricht auch vom sog. Arousal-Level, welches im Schlaf normalerweise sehr niedrig ist. Erhöt wird es durch die schlafapnoe-bedingten Atemaussetzer, um so durch die Weckreaktion und Aktivierung der Muskeln die Atemwege wieder zu öffnen, um so den Erstickungstod zu vermeiden.

Der Sympathikus im Gehirn reagiert auf die Sauerstoffentsättigung des Blutes, welche entsteht, weil durch den Verschluss der oberen Atemwege keine Luft mehr in die Lunge gelangt. Eigentlich also eine sinnvolle und überlebenswichtige Funktion. Doch passiert das aufgrund der Atemaussetzer mehrmals pro Nacht und das über eine lange Zeit hinweg, kann dieser eigentlich positive Effekt des körpereigenen Stressprogramms zu massiven kardiovaskulären Problemen und Risiken führen. Denn sind im Schlaf der Blutdruck permanent zu hoch, die Gefäße ständig verengt und die Herzfrequenz dauerhaft erhöht, hat das langfristig erhebliche Konsequenzen. Nicht nur, weil die wichtigen erhohlsamen REM-Schlafphasen wegfallen, wenn unser Körper im Dauerstress ist. 

Nicht selten sind Herzinfarkt oder Schlaganfall deshalb auf eine unbehandelte Schlafapnoe zurückzuführen. Denn eine Hypertonie, also der permanente Bluthochdruck, ist eine häufige Folgeerkrankung bei Obstruktiver Schlafapnoe. Und eben dieser Bluthochdruck ist der größte kardiovaskuläre Risikofaktor. Mit steigendem Alter und je nach Schweregrad des Schlafapnoe-Syndroms steigt außerdem das Risiko auf einen plötzlichen Herztod im Schlaf oder einen Schlaganfall. 

 

Wieso Atemaussetzer zu hohem Blutdruck und erhöhter Herzfrequenz führen

Die häufigen Atemstillstände führen immer wieder zu einer mangelnden Luftversorgung der Lunge, wodurch wiederum die Sauerstoffsättigung des Blutes abnimmt. Dieser Effekt steigt mit der Häufigkeit der nächtlichen Atemaussetzer an, also mit dem Schweregrad des Schlafapnoe-Syndroms (AHI). Der Sympathikus reagiert auf den Sauerstoffmangel und erhöht das Arousal-Level, löst also eine Stressreaktion des zentralen Nervensystems aus. Dadurch wird wiederum mehr Sauerstoff benötigt, um die nötige Energie für die Weckreatkion und die Muskeln bereitzustellen. Das Herz wird somit stark belastet, weil es mehr Blut in kürzer Zeit pumpen muss, um die stressbedingte erhöhte Nährstoff- und Sauerstoffversorung sicherzustellen. Umso mehr, weil der Sauerstoffgehalt des Blutes durch die Atemaussetzer ohnehin schon gering ist. Und das gerade in den Momenten, in welchen das Herz selbst aufgrund der Atemaussetzer schlechter mit Sauerstoff versorgt wird. Dies führt mit der Zeit zu einer langfristigen Schädigung des Herzmuskels, was Herzrhythmusstörungen und eine Herzinsuffizienz begünstigt(17) - frühzeitige Warnzeichen für eine bevorstehende Herzattacke. Ein Herzinfarkt in Folge einer unbehandelten Schlafapnoe wird oft durch eine permanente Durchblutungsstörung von Teilen des Herzmuskels ausgelöst, eine sog. Ischämie.

Die ständige Erhöhung des Blutdrucks durch die Atemaussetzer ist eine große Belastung für Herz, Kreislauf und Gehirn. Denn obwohl man beim Begriff Bluthochdruck das Gegenteil vermuten könnte, führt das ständige Ausschütten von Stresshormonen und der plötzliche Anstieg des Blutdrucks eigentlich zu einer Mangeldurchblutung des kardiovaskulären Systems. Zwar nimmt die Blutflussgeschwindigkeit bei jedem nächtlichen Atemaussetzer zunächst zu. Doch danach fällt sie auf ein Minimum ab. Eine lebensgefährliche zerebrale Ischämie (Hirninfarkt) kann die Folge sein. Zusätzlich entstehen arteriosklerotische Ablagerungen in den Halsschlagadern und diese Verengungen können zu Blutgerinseln führen. Außerdem erhöhen sie den Blutdruck zusätzlich, denn das Herz benötigt nun noch mehr Kraft, um das ohnehin schon sauerstoffentsättigte Blut durch die verstopften Gefäße zu pumpen. Die entstehenden Blutgerinsel können wiederum durch den Blutstrom ins Gehirn gelangen, wo es dann zum vollständigen Gefäßverschluss kommt, einer sog. Thrombose oder Embolie. Ursache des gefährlichen Schlaganfalls, den rund 200.000 Menschen in Deutschland Jahr für Jahr erleiden. 

Die Risiken der oft unterschätzten Schlafapnoe sind also groß - vor allem für das kardiovaskuläre System. Im schlimmsten Fall endet ein unbehandeltes Schlafapnoe-Syndrom innerhalb weniger Jahre tödlich, oder mit schweren Komplikationen. 


Bluthochdruck & Sauerstoffmangel - eine häufige Folge Obstruktiver Schlafapnoe

Die eigentlich sinnvolle, den Blutdruck steigernde, Wirkung der Stresshormone geht durch die ständigen Atemaussetzer auf lange Sicht also nach hinten los: Wenn sich die Stressreaktionen häufen, wie im Fall wiederholter nächtlicher Atemaussetzer, kann sich der Blutdruck dauerhaft – über den grünen Bereich hinaus – erhöhen. Diverse Studien belegen übereinstimmend, dass viele Schlafapnoe-Betroffene an Bluthochdruck (Hypertonie) leiden.(1,12,13)

Die Freisetzung der Stesshormone aktiviert jedes mal den Sympathikus im Gehirn. Dieser Teil unseres vegetativen Nervensystems stellt alle Funktionen des Körpers auf hohe Leistungs- und Abwehrbereitschaft ein. Dazu gehört es auch, den Blutdruck auf ein entsprechend hohes Maß zu steigern, welches den erhöhten Energie- und Sauerstoffbedarf der aktivierten Muskulatur und Organe sicherstellt. Denn die langen Atempausen können durch den daraus resultierenden Sauerstoffmangel sonst zum Tod führen. Der Sympathikus reagiert nach einiger Zeit auf diese ständige Gefahr durch wiederkehrende Atemaussetzer, indem er den Blutdruck permanent hochhält.

Die Atemaussetzer durch Schlafapnoe können teilw. bis zu einer Minute anhalten. Erst dann kommt es zu einem expolosionsartigen Schnarchgeräusch oder Schnappen nach Luft. Das Stressprogramm des Körpers hat den Betroffenen geweckt, damit die Atemwege sich wieder öffnen. Bedingt durch die niedrige Sauerstoffkonzentration im Blut schüttet der Körper deshalb nicht nur das Stresshormon Kortisol aus, sondern zusätzlich auch das gefäßverengende Endothelin. So soll das Blut noch schneller durch den Körper gepumpt werden, um ihn mit Sauerstoff zu versorgen. Das Herz-Kreislaufsystem, welches durch den permanent erhöhten Blutdruck ohnehin schon strapaziert ist, wird noch stärker belastet.

Außerdem werden im Abwehrmodus des Körpers all' jene Organe temporär weniger mit Nährstoffen versorgt, die für die akute Gefahrensituation nicht benötigt werden. So stellt der Körper sicher, dass die lebensnotwendigen Organe und Muskeln ausreichend Nährstoffe und Sauerstoff erhalten. Häufen sich die Stressreaktionen, so wird auch die anhaltende Unterversorgung von Organen wie dem Magen und den Nieren zum Problem. Der ständige Sauerstoffmangel führt also nicht nur zu Bluthochdruck, sondern auch zum Absterben von Hirnzellen und schleichenden Organschäden. Und all' das neben dem bereits erhöhten Risiko auf Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2 Diabetes. 

Dafür muss eine Schlafstörung wie die Schlafapnoe übrigens gar nicht lange bestehen, um bereits erste spürbare Folgen auszulösen. Schon nach wenigen Nächten mit gestörtem Tiefschlaf bemerken wir die negativen Effekte. Wenn wir schlecht schlafen, dann ist das Risiko auf einen erhöhten Blutdruck um über 50% gesteigert. Durch eine Schlafapnoe ist das Risiko sogar noch höher als durch andere Schlafstörungen, da durch den Verschluss der Atemwege eine ständige Sauerstoffunterversorgung des Bluts vorliegt. Unser Körper befindet sich im permanten Alarmzustand und hält den Blutdruck kontinuierlich hoch. Eine medikamentenresistente Hypertonie kann die Folge sein

Das Herz arbeitet also in der Nacht stärker als es eigentlich müsste und das mehrmals pro Nacht. Und bei Schlafapnoe-Betroffenen gleich doppelt - einmal aufgrund der Stressreaktion und mit der Zeit auch, um durch stärkeres Pumpen den Widerstand in den zunehmend verkalkten und, durch das Endothelin, verengten Gefäßen zu überwinden. Die Herzmuskelmasse wächst dadurch. Platzmangel entsteht, was die Funktion des Herzmuskels einschränkt. Die negativ beeinträchtige Blutversorgung kann nicht mehr den notwendigen Sauerstoffaustausch gewährleisten und Teile des Herzens sterben ab. Werden dadurch die Herzkranzgefäße nicht mehr ausreichend versorgt, kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Wird der Bluthochdruck nicht behandelt, oder schlägt er, auf Grund der Schlafapnoe, die eigentlich dahintersteckt, nicht auf die Medikamente an, kann er im Laufe der Jahre auch weitere Organe wie das Gehirn und die Nieren stark beschädigen. Auch ein Schlaganfall kann die Folge sein.

Ein ungesunder Lebenswandel begünstigt eine Verstopfung der Arterien zusätzlich. Vor allem Fettablagerungen und die sog. Arterienverkalkung (Arteriosklerose), z.B. durch Rauchen. Zudem ist Übergewicht einer der Hauptrisikofaktoren für eine Obstruktive Schlafapnoe, da sich u.a. auch Fettablagerungen im Rachen bilden können. Auf die verstopften Arterien reagiert der Körper mit noch höherem Blutdruck und einer noch höheren Herzfrequenz, da das Blut sonst nicht mehr ungehindert fließen kann, um den Organismus im Rahmen des erhöhten Arousal-Levels durch die Atemaussetzer mit ausreichend Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Ein Teufelskreis beginnt, denn die ständige Ausschüttung von Stresshormonen beschleunigt wiederum die Gefäßverkalkung. Das Herz muss noch stärker und noch mehr ohnehin schon sauerstoffentsättigtes Blut pumpen, um genug Nährstoffe und Sauerstoff zu transportieren. Das Herz arbeitet ständig gegen einen erhöhten Druck. Die Gefäßverkalkungen begünstigen Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzversagen zusätzlich.

Bei gesunden Menschen sinkt der Blutdruck im Schlaf übrigens um ca. 15%. So sollen sich die Gefäße und das Herz erholen, um kardiovaskulären Risiken vorzubeugen. Durch die Schlafapnoe bleibt dieser Effekt nahezu komplett aus, im Extremfall steigt der Blutdruck im Schlaf sogar. Bleibt das nächtliche Absinkens des Blutdrucks aus, kann das Sterberisiko enorm ansteigen. Denn die Hezrmuskelmasse wächst durch die permanente Kraftanstrengung umso schneller, das Risiko auf einen Herzinfarkt nimmt weiter zu. Außerdem besteht der Bluthochdruck mit der Zeit auch tagsüber fort. 

 

Blutdruckwerte einordnen und regelmäßig messen

Falls Sie Ihren Blutdruck messen lassen, oder selbst zu Hause messen können, hier ein paar Werte zur Orientierung:

  • Optimaler Blutdruck: Sytolisch: 120 zu Diastolisch: <80
  • Normaler Blutdruck: Systolisch: <130 zu Diastolisch: <85
  • Fast erhöht: Systolisch: 130-139 zu Diastolisch: 86-89
  • Leichter Bluthochdruck (Schweregrad 1): Systolisch: 140-159 zu Diastolisch: 90-99
  • Mittelschwerer Bluthochdruck (Schweregrad 2): Systolisch: 160-179 zu Diastolisch: 100-109
  • Schwerer Bluthochdruck (Schweregrad 3): Systolisch: >180 zu Diastolisch: >110
  • Isolierter systolischer Bluthochdruck: Systolisch: >140 zu Diastolisch: <90

Übrigens: Bluthochdruck liegt auch dann vor, wenn nur einer der beiden Werte überschritten wird. Es müssen nicht gleichzeitig systolische und diastolische Werte überschritten werden.


An welchen Symptomen kann man Bluthochdruck bemerken?

  • Brennen oder Druck in der Brust
  • Atemnot
  • Krampfanfälle
  • Sprechstörungen (ähnlich wie bei einem Schlaganfall)
  • Übelkeit (teilw. ohne Erbrechen)
  • Benommenheit und Schwindel
  • verschwommene Sicht
  • Nasenbluten ohne erkennbare Ursache

Blutdrucksenker schlagen bei Obstruktiver Schlafapnoe nicht an

Normalerweise kann der Bluthochdruck in dem meisten Fällen mit regelmäßiger Messung und einer gesunden Ernährung und Lebensweise behandelt und im Normalbereich gehalten werden. Leidet der Betroffene jedoch eigentlich an einer Schlafapnoe, die ursächlich für die Hypertonie ist, wird es etwas komplozierter.

Für Schlafapnoe-Betroffene kann ein zu hoher Blutdruck besonders gefährlich werden. Die Erfahrung zeigt, dass Bluthochdruck im Rahmen einer Schlafapnoe oft nicht auf die üblichen Medikamente anspricht. Es gibt heute eine Vielzahl medikamentöser Blutdrucksenker, mit denen es in den meisten Fällen gelingt, den Blutdruck in den Normbereich zu senken. Nicht so bei Schlafapnoe-Patienten. Bei ihnen liegt sehr häufig ein therapieresistenter Bluthochdruck vor, der auf die üblichen Medikamente nicht reagiert.(14,15) Das liegt daran, dass die Ausschüttung von Stresshormonen die Blutdruckkontrolle immer wieder durcheinanderbringt. Oft behandeln Ärzte zunächst den Bluthochdruck, obwohl eigentlich die ursächliche Schlafapnoe therapiert werden müsste.

Wenn Sie also seit langer Zeit an schwer einstellbarem Bluthochdruck leiden, sollten Sie sich zur Diagnose in ein Schlaflabor begeben. Es könnten nächtliche Atemaussetzer dahinterstecken. 

Bluthochdruck ist ein wichtiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Ein Großteil aller Herzinfarkte und Schlaganfälle gehen auf sein Konto. Bluthochdruck treibt die Gefäßverkalkung voran, weil sich leicht winzige Risse in den Gefäßwänden bilden, wenn das Blut mit hohem Druck durch die Gefäße rauscht. Durch diese Miniverletzungen können dann Fettkügelchen und andere Blutbestandteile in die Gefäßwände eindringen. Mit der Zeit wird die Wand immer dicker und das Gefäß setzt sich immer mehr zu. Der Blutfluss wird behindert und es besteht die Gefahr, dass Blutgerinnsel an der Engstelle hängenbleiben und den Blutstrom komplett zum Erliegen bringen.

 

Studien über Schlafapnoe als Risikofaktor für Hypertonie & CPAP als Lösung

Fest steht: die Atemaussetzer führen zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut und führen zu einer Weckreaktion - oft dutzende Male pro Nacht. Durch jede Weckreaktion wird das sympathische Nervensystem aktiviert, wodurch Herzfrequenz und Blutdruck steigen. Gefäßveränderungen sind die Folge und das kardiovaskuläre Risiko erhöht sich. 

Bisher offen ist die Frage, wie sehr die Standardtherapie bei OSA, nämlich die CPAP-Maske, die Hypertonie-Inzidenz bei Schlafapnoe-Betroffenen reduziert. Das spanische Sleep and Breathing Network hat eine Studie mit 723 OSA-Patienten durchgeführt, die unter anderem in der Deutschen Apotheker Zeitung zusammengefasst wurde. Insgesamt wurden im amerikanischen Fachblatt JAMA zwei Studien spanischer Forscherteams zu diesem Thema publiziert. 

Kurz zusammengefasst: In der Gruppe kontinuierlich mit der CPAP-Therapie behandelter Betroffener verminderte sich das Risiko auf Bluthochdruck um 29%. In allen anderen Gruppen stieg das Risiko einer Hypertonie hingegen an. Die Autoren leiteten aus den Ergebnissen ab, dass eine unbehandelte Obstruktive Schlafapnoe ein unabhängigen Risikofaktor für die Entwicklung von Bluthochdruck darstellt. Gleichzeitig legen die Ergebnisse nahe, dass eine CPAP-Therapie dieses Risiko senken kann, obgleich es sich dabei noch um keinen evidenzbasierten Hinweis handelt. Allg. bleibt festzuhalten, dass eine Reduktion der nächtlichen Atemaussetzer diverse Risiken und Folgeerkrankungen einer OSA eindämmt. Eine Schlafapnoe sollte also immer behandelt werden. Liegt eine CPAP-Unverträglichkeit vor, so gibt es weitere alternative Behandlungsmöglichkeiten. 

 

Vom Engpass zum Gefäßverschluss

Bei Engpässen im Bereich der Herzkranzgefäße kann sich eine koronare Herzkrankheit (KHK) entwickeln. Der Herzmuskel wird schlechter mit Sauerstoff versorgt und schlägt Alarm: KHK-Patienten leiden unter Angina-pectoris-Anfällen mit Herzschmerzen und Brustenge, zunächst nur bei starker körperlicher Anstrengung, später auch bei leichteren Tätigkeiten. Bei einem kompletten Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße kommt es zum Herzinfarkt. Dabei gehen meist Herzmuskelgewebe zugrunde und die Herzleistung kann in der Folge dauerhaft beeinträchtigt sein. Im schlimmsten Fall endet ein Herzinfarkt tödlich. Bei einem Schlaganfall passiert genau dasselbe im Bereich der hirnversorgenden Blutgefäße.

Menschen mit Obstruktiver Schlafapnoe sind besonders gefährdet, einen Herzinfarkt oder einen Schlafanfall zu erleiden. Möglicherweise tragen – neben den Stresshormonen – noch weitere Faktoren zum erhöhten Gefäßrisiko von OSA-Patienten bei. Sauerstoffmangel infolge der nächtlichen Atemaussetzer scheint ebenfalls eine Rolle zu spielen.(16) Das muss aber noch weiter erforscht werden.

 

Schlaganfälle durch Vorhofflimmern

Hinzu kommt, dass die nächtlichen Atemaussetzer das Risiko von Vorhofflimmern erhöhen.(1) Diese Herzrhythmusstörung kann sich durch Herzstolpern bemerkbar machen, oft spüren die Betroffenen jedoch gar nichts davon. Wie der Name schon sagt, geraten beim Vorhofflimmern nicht die Herzkammern, sondern die Herzvorhöfe aus dem Takt. Das ist deshalb gefährlich, weil sich dabei in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden können. Wird ein solcher Blutpfropf dann mit dem Blutstrom fortgespült, kann er im Gehirn zu einem Gefäßverschluss führen.

Möglicherweise können infolge der nächtlichen Atemaussetzer auch andere Formen von Herzrhythmusstörungen auftreten, das muss aber noch weiter abgeklärt werden. Auch sonst besteht noch Forschungsbedarf. Nierenschwäche sowie Potenzstörungen stehen ebenfalls auf der Liste möglicher OSA-Folgeerkrankungen.

 

Die gute Nachricht zum Schluss

OSA ist alles andere als eine Bagatellerkrankung. Das Szenario aus Risiken und Folgeerkrankungen soll Ihnen keine Angst machen. Es soll Sie wachsam machen bezüglich der Obstruktiven Schlafapnoe. Wenn Sie laut schnarchen und/oder tagsüber ständig müde sind, schieben Sie den Arztbesuch nicht auf die lange Bank. Lassen Sie sich untersuchen. Die Beschwerden können ganz harmlos sein, es könnte aber auch eine Obstruktive Schlafapnoe dahinterstecken.

Die frühzeitige Diagnose ist wichtig, denn es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten: Mit einem Zungenschrittmacher lassen sich die nächtlichen Atemaussetzer verhindern. Umfragen zufolge sind weit über 90 Prozent der Patienten mit dieser Behandlung sehr zufrieden. Nach Implantation des Schrittmachers finden OSA-Patienten schnell in ihr altes Leben zurück.


Auf einen Blick: Schlafapnoe und kardiovaskuläre Risiken

  • Das kardiovaskuläre Risiko (Herz- und Gefäßrisiko) von Schlafapnoe-Betroffenen ist hoch. Kardiovaskuläre Komplikationen, die durch eine beschleunigte Gefäßverkalkung hervorgerufen werden, sind u.a. Herzinfarkt und Schlaganfall.
  • Viele Schlafapnoe-Betroffene haben einen zu hohen Blutdruck, der als einer der wichtigsten kardiovaskulären Risikofaktoren gilt.
  • Die Ausschüttung von Stresshormonen, aber auch Sauerstoffmangel infolge der nächtlichen Atemaussetzer dürften für den OSA-bedingten Bluthochdruck verantwortlich sein.
  • Der Bluthochdruck von Menschen mit OSA ist schwer behandelbar.
  • Auch Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko von OSA-Betroffenen. Diese Herzrhythmusstörung wird durch nächtliche Atemaussetzer begünstigt.

1 Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Online verfügbar unter www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/063-001l_S3_SBAS_2017-08_2.pdf; Zuletzt abgerufen: Juli 2020.
2 Huetten M. Schlafapnoe und Fahrtauglichkeit: Autofahren als Risiko. Dtsch Arztebl 2019; 116(7):30. doi: 10.3238/PersPneumo.2019.02.15.005.
3 Acker J et al. Obstructive sleep apnea (OSA) and clinical depression-prevalence in a sleep center. Sleep Breath. 2017; 21(2):311-318. doi: 10.1007/s11325-016-1411-3.
4 Edwards C et al. Depressive Symptoms before and after Treatment of Obstructive Sleep Apnea in Men and Women. J Clin Sleep Med. 2015; 11(9): 1029–1038. doi: 10.5664/jcsm.5020.
5 Schlaf-Apnoe-Syndrom: Gefährliche Atempausen. Online verfügbar unter www.diabetes-online.de/a/schlaf-apnoe-syndrom-gefaehrliche-atempausen-1731912; Zuletzt abgerufen: Juli 2020.
6 Schöbel C et al. Diabetes und Schlafapnoe. Der Diabetologe. 2018. Online verfügbar unter www.springermedizin.de/folgeerkrankungen-bei-diabetes-mellitus/diabetestherapie/diabetes-und-schlafapnoe/15425794; Zuletzt abgerufen: Juni 2020.
7 Ficker JH. Obstruktive Schlafapnoe und Diabetes. Online verfügbar unter www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0038-1626073.pdf; Zuletzt abgerufen: Juli 2020-07-06.
8 Warum fördert Schlafapnoe die Entstehung eines Typ 2 Diabetes? Online verfügbar unter www.schlafapnoe-heilen.de/2019/06/28/diabetes/; Zuletzt abgerufen: Juli 2020.
9 Kann Stress zu Diabetes führen? Online verfügbar unter www.diabetesde.org/gesund_leben_mit_diabetes/koerper_und_seele_im_einklang/stress_und_diabetes; Zuletzt abgerufen: Juli 2020.
10 Insulin – und seine vielen Gegenspieler. Online verfügbar unter www.diabetes-online.de/a/insulin-und-seine-vielen-gegenspieler-1766724; Zuletzt abgerufen: Juli 2020.
11 Wie führt Dauerstress zu Übergewicht? Online verfügbar unter www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/aktuelles/nachrichten/nachrichten-aus-der-diabetesforschung/news/article/wie-fuehrt-dauerstress-zu-uebergewicht//index.html; Zuletzt abgerufen: Juli 2020.
12 Nieto FK et al. Association of sleep-disordered breathing, sleep apnea and hypertension in a large community based study. JAMA. 2000; 283:1829–36. Zuletzt abgerufen: Juli 2020
13 Peppard PE et al. Prospective study of the association between sleep disordered breathing and hypertension. N Engl J Med. 2000; 342:1378–84. Zuletzt abgerufen: September 2020
14 Kohler M, Stradling JR. Mechanisms of vascular damage in obstructive sleep apnea. Nat Rev Cardiol. 2010;7:677–85. Zuletzt abgerufen: September 2020.
15 Pedrosa RP et al. Obstructive sleep apnea: the most common secondary cause of hypertension associated with resistant hypertension. Hypertension. 2011;58:811–7. Zuletzt abgerufen: September 2020.
16 Goncalves SC et al. Obstructive sleep apnea and resistant hypertension; a case-control study. Chest 2007;132:1858–6.
17 Oldenburg O et al. “Sleep-disordered breathing in patients with symptomatic heart failure: a contemporary study of prevalence in and characteristics of 700 patients.” Eur J Heart Fail (2007):251-7. Zuletzt abgerufen: Juli 2020.
18 Bassetti CL et al., “Sleep-disordered breathing and acute ischemic stroke: diagnosis, risk factors, treatment, evolution, and long-term clinical outcome,” Stroke (2006): 967-72. Zuletzt abgerufen: September 2020.
19 Logan AG et al., “High prevalence of unrecognized sleep apnoea in drug-resistant hypertension,” J Hypertens (2001):22271-7.
20 Young T et al., “Sleep Disordered Breathing and Mortality: Eighteen-Year Follow-up of the Wisconsin Sleep Cohort” Sleep (2008): 1071-1078. Zuletzt abgerufen: September 2020.
21 Einhorn D, et al., “Prevalence of sleep apnea in a population of adults with type 2 diabetes mellitus,” Endocr Pract (2007): 355-62.
22 Prevalence of sleep-disordered breathing in the general population: the HypnoLaus study - www.pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25682233/ Zuletzt abgerufen: September 2020.